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1. Mehr Mist in der Anlage nutzen
Der Einsatz von Wirtschaftsdüngern wie Rindermist oder Schweinegülle kann helfen, den Maisanteil zu senken. Allerdings bringt das einige Herausforderungen mit sich:
• Die Fermentationszeit verlängert sich durch Stroh- und Faserbestandteile.
• Eine höhere Substrat-Homogenisierung ist erforderlich, um eine gleichmäßige Vergärung zu gewährleisten.
• Das Gärvolumen muss oft vergrößert werden, da Mist nicht so energiedicht ist wie Maissilage.
Durch moderne Aufbereitungstechniken wie die mechanische Zerkleinerung kann die Methanausbeute aus Mist optimiert werden.
2. Maisstroh als Alternative
Eine weitere Möglichkeit ist der Einsatz von Maisstroh, das als Reststoff der Maisernte anfällt. Es hat zwar einen geringeren Energiegehalt als Silomais, kann aber gut eingesilierte werden und ermöglicht eine kontinuierliche Substratversorgung.
3. Nutzung von Getreidestroh
Getreidestroh ist in vielen Regionen reichlich vorhanden, muss jedoch durch verschiedene Aufschlussverfahren aufbereitet werden, um eine effiziente Vergärung zu ermöglichen:
• Mechanischer Aufschluss: Durch spezielle Zerkleinerungssysteme wird die Struktur aufgebrochen.
• Thermischer Aufschluss: Durch Dampf oder Hochdruckverfahren (ähnlich einem Schnellkochtopf) wird die Faserstruktur aufgeschlossen.
• Biologischer Aufschluss: Enzymatische oder mikrobielle Verfahren helfen, schwer verdauliche Bestandteile in eine besser verwertbare Form zu bringen.
4. Erweiterung des Gärvolumens
Mehr Gärraum bedeutet mehr Flexibilität bei der Substratwahl. Für Betriebe mit wenig Platz können Hochfermenter eine Lösung sein, da sie eine kompakte Bauweise mit hoher Effizienz kombinieren. Allerdings sind die Investitionskosten für solche Erweiterungen nicht zu unterschätzen.
5. Chemische Aufschlussverfahren
Ein weniger verbreitetes, aber durchaus diskutiertes Verfahren ist die chemische Vorbehandlung von Stroh, z. B. mit Natronlauge. Dies kann helfen, die Verfügbarkeit der organischen Substanz für die Mikroorganismen zu erhöhen. Die großflächige Anwendung solcher Verfahren ist jedoch aufgrund der Handhabung und möglicher Umweltaspekte noch nicht vollständig etabliert.
6. Weitere alternative Substrate
Neben den oben genannten Verfahren gibt es eine Vielzahl alternativer Substrate, die zur Reduzierung des Maiseinsatzes genutzt werden können:
• Kleegrassilage & Grassilage: Gute Methanausbeute, erfordert jedoch angepasste Erntetechnik.
• Zwischenfrüchte & Blühmischungen: Umweltfreundlich und vielseitig einsetzbar.
• Durchwachsene Silphie: Hohe Biomasseerträge, aber geringere Methanausbeute als Mais.
• Zuckerrübensilage & Kartoffeln: Hoher Energiegehalt, aber logistische Herausforderungen bei der Lagerung.
7. Prozessoptimierung in der Anlage
Nicht nur die Wahl des Substrats, sondern auch die Steuerung der Anlage selbst kann dazu beitragen, den Maiseinsatz zu reduzieren:
• Bessere Prozessüberwachung: Durch kontinuierliche Messungen der Gasbildung und Nährstoffverfügbarkeit kann die Effizienz gesteigert werden.
• Optimierung der Rührtechnik: Eine bessere Durchmischung sorgt für eine homogenere Vergärung.
• Biologische Additive & Spurenelemente: Diese helfen, den Abbauprozess zu verbessern und die Methanausbeute zu maximieren.
Fazit: Maisreduktion ist möglich – mit der richtigen Strategie
Die Reduzierung des Maiseinsatzes in Biogasanlagen erfordert eine Kombination aus technischen Anpassungen, alternativen Substraten und betrieblicher Optimierung. Jede Anlage hat individuelle Gegebenheiten, die berücksichtigt werden müssen. Betreiber, die frühzeitig umdenken und in innovative Verfahren investieren, können langfristig wirtschaftlich arbeiten und gleichzeitig die Anforderungen des EEG erfüllen.